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Altkönig und Fuchstanz

Der Altkönig ist der Dritte im Bunde

500 bis 100 v. Chr. La Téne- oder Eisenzeit

Spricht man vom Hoch­taunus, so muss man ne­ben dem Großen und dem Kleinen Feld­berg noch den Alt­könig hinzu­nehmen.

Auf der Post­karte (unten) sind deut­lich die kel­tischen Ring­wälle aus der Zeit von 400 bis 100 v. Chr. zu er­ken­nen. Es waren Holz-Stein-Kons­truk­tionen. Der in­ne­re Wall war 950 m lang, der äußere 1.400m. Der innere Wall hat­te nur ein Tor im Ost­en, der äuße­re Wall, 60 m ent­fernt, über­lapp­te sich. Dies war eine Vor­sichts­maß­nah­me, Fein­de konn­ten dort ein­zeln in Emp­fang genom­men werden.

War der Altkönig ein Für­sten­sitz oder nur eine Flucht­burg? Man weiß es nicht. Jeden­falls haben dort nie viele Men­schen gelebt. Die Kel­ten nann­ten den Alt­könig „alkin“ (Helmut Bode = Höhe).

Im nahen Oppi­dum Heide­tränke bei Ober­ursel sol­len hin­gegen bis 100 v. Chr. bis zu 10.000 Men­schen gelebt haben, für die dama­lige Zeit eine Groß­stadt.

Der dritt­höch­ste Berg des Tau­nus ist 798,2 m über Normal­höhen­null (NHN), liegt auf Kron­ber­ger Ge­biet und steht unter Naturschutz.

Auf dem Alt­könig gab es eine in einer Mulde lie­gen­de Que­lle. Bei einem Ausf­lug des Rei­fen­ber­ger Tau­nus-Klubs nach dem Krieg ließen sich die Män­ner auf dem Bauch lie­gend Gefäße voll­laufen. 30 Jahre danach suchte ich verge­bens nach dieser Quel­le.

Altkoenig mit Ringwaellen
Der Altkönig mit seinen keltischen Ringwällen Mein Archiv
Altkönig im Nebel
Altkönig im Nebel, Aufnahme 1955 vom Großen Feld­berg aus bei Inver­sions­wetter­lage Mein Archiv
Altkönig bei Inverionswetterlage
Immer wieder schön, solche Aufnahmen des Altkönigs im Nebel. Diese hier von 1978 vom Feld­berg-Aussichts­turm aus. Eigenes Foto
Altkönig
2018: Blick vom Altkönig Rolf Bickel
Steinkopf Eichkopf Atzelberg
2018: Vom Altkönig aus in Richtung Westen bei Tal­nebel:
Steinkopf und Eichkopf zum Richt­funk­turm auf dem Atzel­berg Rolf Bickel, Ober­reifen­berg (2018)
Altkönigringwall
Der Altkönig-Holz-Stein-Ringwall war bereits zur Römerzeit zerfallen. unbekannt
Mit Papa am Weißen Stein
Mit Papa an der „Weißen Mauer“ Eigenes Foto

Etwas über 600 m unter­halb des Gip­fels liegt am Nord­ost­hang die so ge­nann­te „Weiße Mauer“. Es ist eine große Halde von Tau­nus-Quar­zit­blöcken, die in der Eiszeit durch Frost­spren­gungen ent­standen ist. Scheint die Sonne, dann leuch­ten die Steine weiß, daher der Name.

Der Ursel­bach ent­springt an der „Weiße Mauer“.

Feldberg, Lidge Feldberg und Alt King
Nach zwei Drittel des Weges zwischen Kleinem Feld­berg und Altkönig liegt auf einer Viel­wege­kreuzung der „Fuchstanz“. Zwei Gasthäuser stehen da, in denen die sitzen, denen der Altkönig zu steil und unwegsam ist und all jene, die erschöpft von dort zurück kommen. Mein Archiv

Bevor es aber Gasthäuser gab, war dort im 18. Jahrhundert eine Köhlerei.

Älteste Photographie vom Fuchstanz
1882: Die älteste Photographie vom Fuchstanz Mein Archiv
Gemälde vom Fuchstanz
Ein Gemälde von 1899 Mein Archiv
Zwei Gasthäuser auf dem Fuchstanz
1930 Zwei Gasthäuser unbekannt
Fuchstanz, Gaststätte Meister
2015 Gaststätte Meister in 4. Generation //www.fuchstanz-meister.de
Anitas Fuchstanz
2015 Anitas Fuchstanz //www.fuchstanz-meister.de

Ereignisse

1971 kamen bei dem Absturz eines Kleinflugzeuge sechs Menschen im Waldgebiet des Altkönigs ums Leben.

Am 12. Juni 2023

brach im Gipfelbereich des Altkönigs einer der größten Waldbrände im Hochtaunus aus. Die Straße zwischen Hohe Mark und Sand­placken musste am Nachmittag dieses Tages komplett gesperrt werden, der Altkönig stand in Flammen. Vom Plateau aus breitete sich der Waldbrand in Richtung des Ausflugziels Fuchstanz aus. 350 Einsatzkräfte konnten verhindern, dass das Feuer die beiden Gaststätten dort erreichte. Dass sich ein Waldbrand so schnell ausbreiten konnte, ist eine Folge der drei aufeinanderfolgenden Dürrejahre.

Der Klimawechsel hat auch um den Hochtaunus keinen Bogen gemacht. Die Fichten sterben großflächig ab, sie vertrocknen. Sie vertragen die heißen und trockenen Sommer nicht. Folge der sommerlichen Dürre sind Bodenerosion und die Störung des Gesamtwasserhaushalt. Borkenkäfer befallen die kranken Bäume und die immer häufiger über den Taunus fegenden Orkane sorgen für den Kahlschlag großer Flächen. Die Zeitspannen zwischen zwei Orkanen werden immer kürzer. Fünf zerstörende Orkane gab es allein zwischen 2015 und 2023.

Das Orkan-Rekord-Jahr liegt allerding etwas weiter zurück. 1990 gab es gleich drei Orkane, die europaweit 200 Menschen das Leben kosteten.

Fichtenwald am Sandplacken
Waldweg am Sand­placken Eigenes Foto
Fichtenwald in der Mittagssonne
Der Wald duftet. Eigenes Foto
Waldgeister
Waldgeister? Nein! Blendenflecken im Gegenlicht Eigenes Foto
Fichten in der Mittagssonne
Fichten in der Mittagssonne Eigenes Foto