Spricht man vom Hochtaunus, so muss man neben dem Großen und dem Kleinen Feldberg noch den Altkönig hinzunehmen.
Auf der Postkarte (unten) sind deutlich die keltischen Ringwälle aus der Zeit von 400 bis 100 v. Chr. zu erkennen. Es waren Holz-Stein-Konstruktionen. Der innere Wall war 950 m lang, der äußere 1.400m. Der innere Wall hatte nur ein Tor im Osten, der äußere Wall, 60 m entfernt, überlappte sich. Dies war eine Vorsichtsmaßnahme, Feinde konnten dort einzeln in Empfang genommen werden.
War der Altkönig ein Fürstensitz oder nur eine Fluchtburg? Man weiß es nicht. Jedenfalls haben dort nie viele Menschen gelebt. Die Kelten nannten den Altkönig „alkin“ (Helmut Bode = Höhe).
Im nahen Oppidum Heidetränke bei Oberursel sollen hingegen bis 100 v. Chr. bis zu 10.000 Menschen gelebt haben, für die damalige Zeit eine Großstadt.
Der dritthöchste Berg des Taunus ist 798,2 m über Normalhöhennull (NHN), liegt auf Kronberger Gebiet und steht unter Naturschutz.
Auf dem Altkönig gab es eine in einer Mulde liegende Quelle. Bei einem Ausflug des Reifenberger Taunus-Klubs nach dem Krieg ließen sich die Männer auf dem Bauch liegend Gefäße volllaufen. 30 Jahre danach suchte ich vergebens nach dieser Quelle.
Etwas über 600 m unterhalb des Gipfels liegt am Nordosthang die so genannte „Weiße Mauer“. Es ist eine große Halde von Taunus-Quarzitblöcken, die in der Eiszeit durch Frostsprengungen entstanden ist. Scheint die Sonne, dann leuchten die Steine weiß, daher der Name.
Der Urselbach entspringt an der „Weiße Mauer“.
Bevor es aber Gasthäuser gab, war dort im 18. Jahrhundert eine Köhlerei.
1971 kamen bei dem Absturz eines Kleinflugzeuge sechs Menschen im Waldgebiet des Altkönigs ums Leben.
Am 12. Juni 2023
brach im Gipfelbereich des Altkönigs einer der größten Waldbrände im Hochtaunus aus. Die Straße zwischen Hohe Mark und Sandplacken musste am Nachmittag dieses Tages komplett gesperrt werden, der Altkönig stand in Flammen. Vom Plateau aus breitete sich der Waldbrand in Richtung des Ausflugziels Fuchstanz aus. 350 Einsatzkräfte konnten verhindern, dass das Feuer die beiden Gaststätten dort erreichte. Dass sich ein Waldbrand so schnell ausbreiten konnte, ist eine Folge der drei aufeinanderfolgenden Dürrejahre.
Der Klimawechsel hat auch um den Hochtaunus keinen Bogen gemacht. Die Fichten sterben großflächig ab, sie vertrocknen. Sie vertragen die heißen und trockenen Sommer nicht. Folge der sommerlichen Dürre sind Bodenerosion und die Störung des Gesamtwasserhaushalt. Borkenkäfer befallen die kranken Bäume und die immer häufiger über den Taunus fegenden Orkane sorgen für den Kahlschlag großer Flächen. Die Zeitspannen zwischen zwei Orkanen werden immer kürzer. Fünf zerstörende Orkane gab es allein zwischen 2015 und 2023.
Das Orkan-Rekord-Jahr liegt allerding etwas weiter zurück. 1990 gab es gleich drei Orkane, die europaweit 200 Menschen das Leben kosteten.