Kaum war von Carl Friedrich Benz 1885 der erste praxistaugliche „Motorwagen“ und von Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach der „Reitwagen“, ebenfalls 1885, erfunden und patentiert worden, da fanden im Taunus auch schon die ersten Motorsportveranstaltungen statt.
Mit ihren beiden Söhnen, aber ohne Wissen ihres Mannes, fuhr die couragierte Berta Benz mit dem Benz Patent-Motorwagen Nr. 3 im August 1888 die 106 km von Mannheim nach Pforzheim und nach drei Tagen auf anderer Route wieder zurück. Sie tankte unterwegs an Apotheken. Die Fahrt überzeugte potentielle Kunden, endlich stellte sich auch geschäftlicher Erfolg ein.
Am 11. Mai 1904, noch vor dem Gordon-Bennett-Cup, gab es die erste motorsportliche Veranstaltung für Motorräder im Taunus. Viele Autoren berichteten in der Vergangenheit von einem ersten Feldbergrennen.
Dem kann ich mich nicht so ganz anschließen. Es handelte sich eher um eine Qualitätsprüfung der 35 Maschinen und nur in zweiter Linie um das Können der Fahrer.
Es wurden sechs Tage lang verschiedene Tests durchgeführt:
Am letzten Tag dann
auf einer 110 km langen Strecke mit einer Sonderprüfung, einer sogenannten Steilfahrt. Die Maschine sollte also auch am Berg Leistung zeigen und nicht schwächeln.
Die Fahrer fuhren von der Hohen Mark die Kanonenstraße hoch bis zur „Großen Kurve“, dann auf einem Waldweg weiter bis zum Großen Feldberg.
Gut, dass die Polizei die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km / h für diesen Tag aufgehoben hatte, denn sonst hätte sich der Sieger Martin Geiger auf seiner Neckarsulm (später NSU) strafbar gemacht.
Martin Geiger siegte mit einem Schnitt von 38 km / h bei einer Belastung der Maschine von 85 kg. Er unterrichtete seine Firma mit einem Telegramm, er habe selbst Fabrikate mit stärkerer HP (Horse-Power) besiegt.
Am 17. Juni 1904 wurde der von dem New Yorker Zeitungsverleger Gordon Bennett jr. initiierte Gordon-Bennett-Cup ausgetragen. Es war der fünfte Gordon-Bennett-Cup und der erste, der in Deutschland ausgetragen wurde.
Das Rundstreckenrennen über vier Runden à 141 km
Homburg v. d. H. - Saalburg - Usingen - Weilburg - Limburg - Neuhof - Idstein - Esch - Königstein - Oberursel - Homburg v. d. H.,
sahen knapp eine Million Zuschauer. (Orte auf Google Maps)
Der Sieger erreichte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 87 km / h.
Platz# | Fahrer | Herkunft | MaschineMaschine |
---|---|---|---|
1. | Léon Théry | Frankreich | Richard-Brasier |
2. | Camille Jenatzy | Belgien | Mercedes |
3. | Henri Rougier | Frankreich | Turcat-Mery |
Jenatzy hatte den Cup im Jahr zuvor in Athy, Irland für sich entscheiden können. Er fuhr bereits 1899 als erster Mensch über 100 km / h, in einem Elektroauto!
Eine weitere große internationale Motorsportveranstaltung folgte am 13. und 14. Juni 1907: das Kaiserrennen. Es führte über einen 117 km langen Rundkurs, der entgegen der Gordon-Bennett-Strecke verlief. Start und Ziel war an der Saalburg. Die Rennstrecke ging über
Oberursel - Homburg v. d. H. - Usingen - Weilburg - und zurück über Weilmünster - Esch - Königstein - Homburg v. d. H. - wieder zur Saalburg.
Platz# | Fahrer | Herkunft | MaschineMaschine |
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1. | Felice Nazzaro | Italien | Fiat |
2. | Lucien Hautvast | Belgien | Pipe |
3. | Carl Jörns | Rüsselsheim | Opel |
4. | Christian Michel | Wehrheim | Opel |
Am 9. November 1913 fand auf der späteren Bergstrecke Hohe Mark - Sandplacken eine regionale Bergprüfung für Automobile statt.
Platz# | Fahrer | Herkunft | MaschineMaschine |
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1. | Bauer | Frankfurt am Main | Adler |
2. | Link | Frankfurt am Main | Adler |
3. | Pfannkuche | Frankfurt am Main | Adler |
Adler-Automobile haben kurz vor und kurz nach dem Ersten Weltkrieg mit zehn Siegen die Rennszene am Feldberg dominiert. Leider fehlen mir Fotos davon.
Die folgende Photographie hat mit der oben erwähnten Automobil-Bergprüfung natürlich nichts zu tun. Ich finde jedoch das Bild mit den dicht aneinandergereihten Adler-Fahrzeugen außergewöhnlich und sehenswert.