1927 gewann Anne Wiest (siehe Hintergrund-Foto) in ihrem Hanomag die 500er-Sportwagen-Kategorie.
Die meisten erfolgreichen Automobil- und Motorrad-Rennfahrerinnen gab es in den 20er-Jahren. Hier die Klassensiegerinnen bei den Feldbergrennen:
Vordere Plätze konnten 1927 auch
beim Feldbergrennen belegen.
Jahr | Fahrerin | MaschineMaschine |
---|---|---|
1922 | Gretel Kalinowski | im Seitenwagen ihres Mannes Hugo Kalinowski |
1925 | Friedel Wessinger | Seitenwagen-Klasse Wanderer |
1927 | Lore Keller | Seitenwagen-Klasse FN (Fabrique Nationale, Belgien) |
1927 | Liliane Roehrs | Adler |
1927 | Anne Wiest | Hanomag |
1927 | Gräfin Margot von Einsiedel | Steyr |
Zweitplatzierte Frauen | ||
1922 | Ines Folville | Steiger |
1927 | Ines Folville | Amilcar |
Vordere Plätze konnten 1927 auch
beim Feldbergrennen belegen.
Vordere Plätze konnten 1927 auch
beim Feldbergrennen belegen.
Aber auch auf anderen Rennstrecken konnten Frauen in den 20ern Erfolge erzielen:
Ernestina Merck, genannt Ernes Merck, geb. Rogalla von Biberstein, aus Darmstadt, * 1898, ✝ 1929, belegte 1922 beim Feldbergrennen einen 3. und einen 4. Platz in einem Selve und beim Baden-Badener Automobilturnier den 2. Rang auf Steiger.
1927 war sie im Mercedes-Benz Typ S am Klausenberg in der Schweiz Zweite hinter Caracciola.
Gut platziert auch
Die Frauen-Emanzipation nach dem Ersten Weltkrieg beschränkte sich nicht nur auf schnelles Auto- oder Motorradfahren, sondern auf fast alle Lebensbereiche. Besonders in der Mode zeigte sich das neue weibliche Lebensgefühl. Kurze Haare, kurze Röcke oder Hosen, Glockenhüte, Modeschmuck und Lippenstift - New-Orleans-Jazz und Charleston.
Viele Frauen verdienten jetzt ihr eigenes Geld. Sie trieben Sport: Tennis, Eislauf, Ski, Motorsport und Motorfliegerei. Das brachte ihnen Selbstvertrauen.
Frauen dürfen in Deutschland seit 1918 wählen.
Die Nazis bereiteten der Frauenemanzipation ein jähes Ende. Das passive Wahlrecht wird ihnen 1933 von Adolf Hitler wieder entzogen. Das Leben der Frauen sollte sich nur noch in Küche und Kinderzimmer abspielen.
In den 30er-Jahren erschien dann nur noch die Schweizerin Cilly Stärkle im Seitenwagen ihres Mannes am Start.
Hier ein Artikel von 1936 aus dem Usinger Anzeiger: