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Feld­berg-Berg­ren­nen 22. Okto­ber 1922

Fritz von Opel
Fritz von Opel (in der Mitte) Copyright Opel Automobile GmbH
Streckenskizze
Stre­ckenskizze: Hohe Mark - Sand­placken 8 km Programmheft

Motor­räder

Klassen­sieger Motor­räder

Fritz von Opel siegte in der 150 cm³ - Klasse
Fritz von Opel siegte in der 150 cm³ - Klasse Opel Classic Archiv, Adam Opel GmbH

Fritz von Opel

Hugo und Gretel Ka­li­now­ski
Hugo und Gretel Ka­li­now­ski Jürgen Roth
Das Seiten­wagenmotorrad der Ka­li­now­skis
Siegerurkunde Ka­li­now­ski Jürgen Roth
Sieger Feld­berg-Berg­ren­nen 1922, Motor­räder
Klasse (bis)Platz#FahrerZeit min : sek(Mi­nu­ten:Sekun­den)Her­kunftMa­schi­neMaschine
Solo-Ma­schi­nen
150cm³1.Fritz von Opel9:31Rüs­sels­heimOpel 150cm³
2.Fritz Knappke9:34Opel
3.Max LinkDKW
4.WoelkeDKW
5.HeilDKW
6.KreibohmCo­lum­bus
250cm³1.Fritz Knappke9:29Opel 250cm³
2.Fritz von Opel9:30Rüs­sels­heimOpel 250cm³
3.O. MeisterNSU
4.DietrichSchwal­be
350cm³1.Hans Kathe9:42Wan­de­rer 350cm³
2.F. Herz­berger9:55Ardie
3.Reubold10:51Ardie
4.BucherArdie
550cm³1.Fritz Klee­mann6:27Bad Hom­burgEnglish-Triumph 500cm³
2.Strauß7:00Sa­ro­léa
3.Howie7:08English-Triumph
4.D. Glöck­nerNSU
5.EberhardtNSU
6.LammuthVic­to­ria
7.MenzerNSU
8.JakobiNSU
9.CohnNSU
10.Hoff­mannNSU
11.MetzgerDerad
12.Eugen GerlachDerad
750cm³1.Fritz Klee­mann6:21Bad Hom­burgEnglish-Triumph 750cm³
2.Weigelt6:45Wan­de­rer
3.Strauß6:59Sa­ro­léa
4.HowieEnglish-Triumph
5.MaiWan­de­rer
6.KolbWan­de­rer
7.CunzWan­de­rer
8.F. Herz­bergerEnglish-Triumph
8.HagnerWan­de­rer
1.000cm³1.Fritz Karl Metten­heimer7:21König­stein im Tau­nusNSU 1.000cm³
2.Kroß7:36Wan­de­rer
3.LinkNSU
Motor­rad-Ge­span­ne
500cm³1.Hugo und Gretel Ka­li­now­skiFrank­furt am MainVic­to­ria 500cm³
750cm³1.F. Götz10:14English-Triumph 750cm³
2.Hugo und Gretel Ka­li­now­skiFrank­furt am MainVic­to­ria 500cm³
Logo Pokal für Gesamt-SiegGesamt­sieg über alle Klassen
Berg­ren­nen am Feld­berg

Doppelsieg für Fritz Klee­mann aus Bad Hom­burg auf English-Triumph.

Wer eine englische Ma­schi­ne fährt, so dachte vermutlich der Journalist der „Rheinischen Volks­zeitung“, der muss Engländer sein, - und schrieb Klee­manns Namen englisch: „Klemen“.

Rheinische Volkszeitung

Auto­mobile

Auto­mo­bil-Rennsport in den 1920er-Jahren

Ein Werksfahrer fährt für eine Hersteller­firma von Motor­rädern oder Auto­mo­bi­len und ist mit einem Vertrag an die Firma ge­bun­den. Er bekommt das Fahr­zeug und das Equipment gestellt.

In den 1920er-Jahren wurden typischerweise bereits angestellte Mitarbeiter, z. B. Mechaniker, mit dem Fahren von Rennen beauftragt. Nach dem Krieg be­kamen auch Privat­personen, die bei einem Rennen hervorragende Leistungen zeigten, seitens der Fir­men ein Werks-Vertrag angeboten.

Als Industrie­fahrer wurden nicht nur Werksfahrer be­zeich­net, sondern alle, die ihren Lebens­unter­halt in irgendeiner Weise mit Kraft­fahr­zeugen bestritten, wie z. B. Werk­statt­besitzer.

Herren- bzw. Privat­fahrer waren Personen, die mit eigenem Wagen als Amateure an Ren­nen teilnahmen. Der AvD war der Klub der Herren­fahrer, das „einfache“ Fah­rer-Volk wurde vom ADAC vertreten.

Acht Klassen, drei Fahr­zeugkategorien und zwei Fah­rer­klassen: Maximal hätten also bei einer Ver­anstal­tung 144 Pokale verteilt werden können! Nicht immer aber waren alle Klassen ausgeschrieben. Oft gab es in einer Klasse nur ein oder zwei Teil­nehmer. Die hatten dann ihren Podestplatz schon vor dem Start sicher.

Die meisten Berg­ren­nen wurden zu 80-90 % von privaten – meist un­er­fah­renen - Hobby­fahrern be­setzt, und der bei weitem größte Teil der Fahr­zeuge waren Alltags­autos im Touren- oder Sport­wagen­bereich.

„Echte Rennfahrer“ konnte man meistens an einer Hand ab­zäh­len. Das änderte sich nur nach und nach in den 30er-Jahren, als der Berg­renn­sport immer pro­fessio­nel­ler wurde und selbst Mer­ce­des-Benz und die Auto Union nicht nur mit ihren Silberpfeilen teil­nahmen, sondern sogar spezielle Berg­renn­wagen bauten. Michael Müller, Nie­der­lan­de

Erwähnt werden müssen noch die Zu­ver­läs­sig­keits­fahrten, bei denen es nicht um Schnellig­keit, sondern ums An­kom­men ankam. Das war zwar auch Motor­sport, aber kein Renn­sport. Die di­ver­sen „Auto­mo­bil­turnie­re“ oder „Auto­mo­bil­wochen“, wie z. B. in Baden-Baden, Wies­baden, Bad Hom­burg, Bad Oeyn­hausen o. ä. waren primär gesell­schaft­liche Er­eig­nis­se mit Motor­sport am Rande. Stern­fahrten, Bal­lon­ver­fol­gun­gen oder Schön­heits­wett­bewerbe haben mit Motor­sport nun absolut nichts zu tun.

Unter diesen Gesichts­punkten muss man die ange­führ­ten Frauen­erfolge und auch die meisten Er­fol­ge der Männer sehen. Die einzige wirk­liche Renn­fahrerin ist wohl Eliska Junek (1900-1994), die es sogar mit Bu­gat­ti-Werks­fahrern auf­neh­men konn­te. Die Tsche­chos­lowakin wurde 1927 beim Großen Preis von Deutsch­land auf dem Nür­burg­ring mit ihrem Bu­gat­ti Vierte hinter drei Mer­ce­des-Benz-Werks­fahrern.

Klassen­sieger Auto­mo­bi­le

Carl Joerns
Carl Jörns belegte beim Kaiserpreis 1907 den 3. Platz, vor Christian Michel aus Wehr­heim, beide Opel Opel Classic Archiv, Adam Opel GmbH
Kurt C. Volkhardt Steiger
Kurt C. Volkhardt im Steiger Archiv Michael Müller, Nie­der­lan­de
Kurt C. Volkhardt
Kurt C. Volkhardt Foto von 1930, Archiv Michael Müller, Nie­der­lan­de
1922_ines_folville_siegt_in_bad_homburg
Ines Folville in Bad Hom­burg Hochtaunus Archiv, Bad Hom­burg
Sieger Feld­berg-Berg­ren­nen 1922, Auto­mo­bi­le
Klas­se (bis Steu­er-PS)Platz#FahrerZeit min : sek(Minu­ten:Sekun­den)Be­wer­tungs-FaktorHer­kunftMa­schi­neMaschine
Touren­wagen
6Privat­fahrer
1.M. En­gel8:59,437,0 Wies­ba­denWan­de­rer 6Steu­er-PS
2.Tig­ler8:36  37,2 Benz
3.Rau8:37  38,2 NAG
4.Frau Ernes Merck9:22,440,5 Selve
5.Frau Lud­wigSelve
Industrie­fahrer
1.Al­fred Köll­ner oder Kell­ner7:54  33,05Dixi 1.572cm³
2.Krei­del7:55  37,7 Wan­de­rer
3.Gut­mann9:08  43,4 Hag
4.Förs­ter11:36  44,76Dixi
8Privat­fahrer
1.Hans Lud­wig8:04  34,8 Ober­urselOpel
2.Stumpf7:59  35,8 Opel
3.Frau Ernes Merck8:25  36,2 Selve
Industrie­fahrer
1.Hugo Ka­li­now­ski8:04  34,8 Frank­furt am MainSelve 2.096cm³
2.Grün8:43  37,18Dür­kopp
3.Glöck­ler8:25  36,2 NSU
4.Ra­sche8:25  36,2 Dür­kopp
10Privat­fahrer
1.Ewald Kroth7:17  35,1 Frank­furt am MainAdler
2.Blitz10:55  49,6 Apol­lo
3.Lei­bigPres­to
Industrie­fahrer
1.Ri­chard Schult­ze-Step­rath7:12  34   Benz
2.Hans vonOpel7:53  37   Opel
3.Gi­schelPres­to
4.Klam­räckelPres­to
über 10Privat­fahrer
1.Ewald Kroth6:16  35,1 Frank­furt am MainAdler
2.Nuth­mann7:22  36,2 Stei­ger
3.Hans vonMeis­terBenz
4.Willi Sei­belOpel
Industrie­fahrer
1.Carl Iron6:22  35   Frank­furt am MainAdler
2.Frau Ines Fol­ville7:37  35,25Frank­furt am MainStei­ger
3.HaasOpel
4.BraunLey
Rennwagen
10Industrie­fahrer
1.Willi Kell­ner6:47  Frank­furt am MainAdler-Renn­wa­gen 2.620cm³
2.Hag­ner7:25  Wan­de­rer
3.Hans vonOpelOpel
über 10Industrie­fahrer
1.Carl Jörns5:44  Rüs­sels­heimOpel
2.Kurt C. Volk­hardt6:18  Düs­sel­dorfStei­ger
Logo Pokal für Gesamt-SiegGesamt­sieg über alle Klassen:Privat­fahrer
:Industrie­fahrer
Logo Pokal für Gesamt-Sieg ZweiterGesamt­sieg-Zweiter über alle Klassen

Der Gesamt­sieger-Zweite, Kurt C. Volkhardt, erreich­te 1928 mit dem Opel-Rake­ten­auto RAK 1 eine Ge­schwin­dig­keit von 140 km / h.

Rheinische Volkszeitung
In dem Zeitungs­ausschnitt fehlt der Name des Siegers der 8-PS-Klasse, Hugo Kalinowski. Er gewann mit seinem Selve 2.096 cm³ vor Grün im Dür­kopp und Glöck­ler im NSU. Rheinische Volkszeitung